Führungskräfte

Unter Führung versteht man die bewusste und zielbezogene Einflussnahme auf seine Mitarbeiter. Im Idealfall symbolisiert das Führungsverhalten die Werte und Überzeugungen des Unternehmens. Wird dies tatsächlich gezielt bei der Führung der Mitarbeiter berücksichtigt, so handelt es sich um symbolische Führung.

Der Erfolg einer Führungsperson wird meist gemessen an der Leistung der Mitarbeiter und deren Zufriedenheit. Es gibt einige Aspekte, die zum Führungserfolg beitragen. Dies sind zum einen Führungseigenschaften, über die eine Führungsperson idealerweise verfügt wie Intelligenz, die Persönlichkeitseigenschaften Extraversion und Gewissenhaftigkeit, ein vorliegendes Macht- und Leistungsmotiv, sowie eine internale Kontrollüberzeugung. Zum anderen ist es das Führungsverhalten, dass anhand der Dimensionen Aufgabenorientierung und Mitarbeiterorientierung gemessen werden kann.

Mitarbeiterorientierung umfasst die gezeigte Wärme, Freundlichkeit, Vertrauen, Achtung der Mitarbeiter und kann anhand der Mitarbeiterzufriedenheit gemessen werden. Die Aufgabenorientierung umfasst die Organisation und Strukturierung und die Aktivierung und Kontrolle der Mitarbeiter und kann anhand der Produktivität der Mitarbeiter erfasst werden.

Aktuelle Studien zur Führungsforschung beschäftigen sich mit einer weiteren Dimension des Führungsverhalten, der transformationalen Führung. Es handelt sich dabei um sinnstiftendes Verhalten, dass die Einstellungen der Mitarbeiter transformiert und zu weiterer Anstrengung motiviert und so zu gesteigerter Leistung führt. Die charismatische Führungsperson vermittelt stimulierende Visionen, in welche die Mitarbeiter vertrauen fassen und nach ihnen streben. Auch werden die Mitarbeiter dabei unterstützt, eigene Werte, Überzeugungen etc. sowie die der Führungspersonen, der Kollegen und der Organisation in Frage zu stellen. Zudem werden die Bedürfnisse der Mitarbeiter beachtet und Unterstützung zur Bewältigung der beruflichen Herausforderungen gegeben.

In der Forschung können zwei Seiten der Führung unterschieden werden: die „helle“ und die „dunkle“ Seite der Führung. Die helle Seite der Führung beschreibt moralisches bzw. ethisch-fundiertes Führungsverhalten, wie beispielsweise die authentische, die dienende oder die geteilte Führung.

Authentische Führung beschreibt Führungspersonen, die sich ihrer eigenen Kompetenzen, Moral- und Wertvorstellung sehr gut bewusst sind und von ihren Mitarbeitern auch so wahrgenommen werden und dass sie nach diesen Grundsätzen handeln. Diese Führungskräfte gelten als vertrauend, optimistisch, belastbar mit hohen moralischen Ansprüchen.

Dienende Führung beschreibt einen Führungsstil, bei dem die Führungsperson die eigenen Interessen hinter die Interessen die Mitarbeiter und den damit verbundenen Nutzen für die Mitarbeiter stellt. Dieses Verhalten fördert die Wertschätzung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter, es kann sich eine gute Gemeinschaft entwickeln, die letztendlich jedem Mitglied und der gesamten Organisation dient.

Unter dem Begriff der Geteilten Führung ist eher ein Gruppenphänomen zu verstehen und beschreibt einen gegenseitigen, interaktiven Einflussprozess zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern. Ziel ist die Realisierung der Gruppen- oder Organisationsziele.

Unter der dunklen Seite der Führung, oder dem sogenannten feindseligen Führungsverhalten, wird der Einsatz fragwürdiger Methoden verstanden, um die Mitarbeiter im eigenen Sinne zu beeinflussen. Dies umfasst das Ausmaß, in dem Vorgesetzte aus Sicht der Mitarbeiter andauernd feindseliges verbales und nonverbales Verhalten zeigen. Körperlich-aggressives Verhalten ist aus der Definition ausgeschlossen. Die Konsequenzen feindseligen Führungsverhaltens sind meist eine sinkende Arbeitszufriedenheit oder Kündigungsabsicht der Mitarbeiter, Widerstand gegen den Vorgesetzten oder Stresserleben, welches sich negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken kann.

Da das Führungsverhalten in einem nicht unerheblichen Maß auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter und die Produktivität beiträgt, ist eine Intervention bei Defiziten im Verhalten von Führungspersonen von enormer Wichtigkeit. Führungskräfte-Coaching kann hier ein wichtiges Mittel sein, um Führungsverhalten zu verändern und zu verbessern.

QUELLEN

  • Nerdinger, F.W., Blicke, G. & Schaper, N. (2014). Arbeits- und Organisationspsychologie (3. Aufl.). Berlin: Springer Verlag
  • Rauen, C. (Hrsg.). (2005). Handbuch Coaching (3. Aufl.). Göttingen: Hogrefe Verlag.

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