„Ob etwas Gift oder Heilmittel ist,
bestimmt allein die Dosis.“
Hippokrates
„Work-Life-Balance bedeutet eine neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund veränderter und sich dynamisch wechselnder Rahmenbedingungen“ (BMFSJ, 2005).
Aufgrund historischer, ökonomischer und sozialer Veränderungen hat sich das heutige, postmoderne Berufsleben grundlegend verändert. Es wird immer schwieriger, eine Trennung von Berufs- und Privatleben bzw. eine sinnvolle, gesundheitsförderliche Verflechtung beider herzustellen (Borbe, 2013). Flexiblere Arbeitsmodelle sowie die Verbreitung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien und die damit einhergehende ständige Erreichbarkeit erschweren die klare Trennung zusätzlich.
Berufs- und Privatleben der postmodernen Gesellschaft überschneiden sich in einigen relevanten Bereichen. So ist die Arbeitszeit nicht mehr eindeutig von der Freizeit abzugrenzen, aufgrund von flexibleren Arbeitsformen – wie Home office – haben sich zusätzlich die strukturellen Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes verändert. Die erleichterte Erreichbarkeit aufgrund der Nutzung digitaler Informations- und Kommunikationsmedien hat zur Folge, dass Beschäftigte auch außerhalb regulärer Arbeitszeiten kontaktiert werden können.
Diese Veränderungen der Arbeitswelt tragen nachweislich zu einer Beeinträchtigung der Fähigkeit bei, sich von stressreichen Anforderungen distanzieren zu können. Weiterhin gestaltet es sich wesentlich schwieriger, Entspannung und Erholung im Alltag zu finden. In Anbetracht der Aufrechterhaltung der eigenen Gesundheit kommt dem erfolgreichen Stressmanagement eine entscheidende Rolle zu. Kaluza (2015) betont hierbei, dass das Ziel des Stressmanagements nicht darin liegen sollte, jegliche Anforderungen zu meiden und sich zu schonen – vielmehr geht es darum, einen gesünderen Umgang mit Anforderungen zu entwickeln und die eigene Regenerationsfähigkeit zu schulen (Verweis: siehe auch Burnout-Prophylaxe).