Herr Prof. Dr. Fegg und Kollegen haben im Rahmen eines von der Deutschen Krebshilfe e.V. geförderten Projekts eine neuartige, psychotherapeutische Unterstützung für Angehörige von Krebs- und Palliativpatienten entwickelt. Die „Existentiell Behaviorale Therapie“ wurde als Gruppenangebot konzipiert und verbindet Weiterentwicklungen der Verhaltenstherapie mit existentiell orientierter Psychotherapie. Ein Hauptaspekt sind Achtsamkeitsübungen, um sich von belastenden Gedanken, Gefühlen und Bildern innerlich distanzieren zu können. Ergänzt wird die Intervention u.a. durch einen ressourcenorientierten Ansatz, um persönliche Kraftquellen in einer aufwühlenden Zeit wieder entdecken zu lernen.
Die Wirksamkeit der Intervention wurde an über hundertfünfzig Angehörigen an mehreren Münchener Kliniken (Klinik für Palliativmedizin und Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Großhadern, Palliativstation des Städtischen Krankenhauses München Harlaching) wissenschaftlich untersucht. Hierbei zeigten sich deutliche Verbesserungen in der Lebensqualität der teilnehmenden Angehörigen selbst 12 Monate nach Abschluss des Unterstützungsprogramms. Auch war die psychische Belastung im Vergleich zu einer Kontrollgruppe erheblich reduziert.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden unlängst in der internationalen Zeitschrift „Psycho-Oncology“ publiziert. Zudem wurden sie u.a. auch auf dem Kongress der European Association of Palliative Care im Mai 2013 in Prag präsentiert.
Da es sich um ein vielversprechendes Angebot für die Unterstützung von Angehörigen schwerkranker Patienten handelt, soll dies künftig auch ambulant zugänglich gemacht werden. Ein erster Schritt hierzu sind Gruppen für Angehörige im Münchener Stadtgebiet und Umland. Nähere Informationen finden sich dazu auf der Website der psychotherapeutischen Gemeinschaftspraxis.