Gruppensupervision

Hierunter wird die Supervision einer Gruppe verstanden, die ein gemeinsames Thema verbindet (Psychotherapeuten in Ausbildung) oder auch eine Gruppe, in der sich die gleiche Profession, tätig in einem ähnlichen Arbeitskontext, zur Supervision zusammenfindet (z.B. mehrere Therapeuten, die unterschiedliche Patienten behandeln, aber beispielsweise alle in derselben Klinik arbeiten).

Unter Anleitung und fachlicher Unterstützung eines Supervisors werden berufsbezogene Fragestellungen im Austausch mit den anderen Gruppenmitgliedern erarbeitet. Dabei können übergreifende Themenbereiche, die beispielsweise mehrere Patienten oder Klienten betreffen, zum zentralen Thema gemacht werden oder einzelne Fälle in der Gruppe näher analysiert und hinterfragt werden.

Wichtige Ziele der Gruppensupervision sind eine professionelle Kompetenz im Umgang mit Patienten und Klienten zu entwickeln sowie die eigene Arbeitszufriedenheit zu erhöhen. Die Gruppenteilnehmer sollten hierzu hinterfragen, welche beruflichen Situationen und welcher Typus von Klienten bzw. Patienten besondere Herausforderungen stellt. Ziel dieser Reflexion ist die Überprüfung und Optimierung des beruflichen und methodischen Handelns. Diese Fähigkeiten und persönlichen Grenzen zu erkennen kann durch die genauer Betrachtung der gesamten Gruppe leichter erkannt und hinterfragt werden.

Insbesondere Konflikte und Schwierigkeiten im beruflichen Kontext einzelner Gruppenmitglieder können Gegenstand der Supervision sein, wobei die Gruppe als unterstützendes Element in der Konfliktlösung miteinbezogen wird. Zudem können im Rahmen der Gruppensupervision persönliche Grenzen sowie individuelle Stärken und Schwächen deutlich werden, die sich wiederum auf die berufliche Tätigkeit auswirken. Demnach sollte im Rahmen der Supervision eine soziale Selbstreflexion ermöglicht werden.

Durch ein Gruppensupervisionssetting wird beispielsweise eine direkte Rückmeldung der anderen Gruppenmitglieder zu einem eingebrachten Thema möglich. Außerdem kann ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkel betrachtet werden, wodurch mehr Informationen und ein reger Informationsaustausch zwischen den Teilnehmern möglich wird.

QUELLE

Rappe-Giesecke, K. (2009). Supervision für Gruppen und Teams, 4. Aufl. Springer, Berlin.

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